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Apfeltarte karamellisiert mit Mürbeteig backen wir ganz gerne an kälteren Tagen. Die Apfeltarte ist einem Apfel Crumble sehr ähnlich, jedoch ist der Teig weniger krümelig und die Äpfel sind von einer feinen Karamellschicht überzogen.
Die berühmteste Apfeltarte mit Karamell ist wahrscheinlich die Tarte Tatin. Ausgehend vom Rezept für Tarte Tatin von Paul Bocuse wird meine Version mit nicht einmal der Hälfte der von Bocuse dafür vorgesehenen Menge an Butter zubereitet. Meine Version ist deshalb etwas leichter und bekömmlicher.
Meistens werden für dieses Rezepte mehlige und weniger wässrige Apfelsorten vorgeschlagen. Dies ignorieren wir weitestgehend, da wir diese Apfeltarte in der Regel als Resteverwertung für zu alt gewordene Äpfel backen. Zu diesem Zeitpunkt können wir dann die Apfelsorte nicht ansatzweise erinnern. Der einzige Gedanke der uns dann kommt ist meistens, dass die Äpfel vor kurzem noch so frisch und knackig in der Obstschale lagen und doch eigentlich für das morgendliche Müsli bestimmt waren…
Zutaten für Apfeltarte karamellisiert mit Mürbeteig
(für 6 Personen)
Für den Teig
- 210 g Mehl
- 140 g Butter
- 70 g Zucker
- 1 Eigelb
- 1 Messerspitze Salz
Für die karamellisierten Äpfel
- 800 g Äpfel (ungefähr 5 große Äpfel)
- 50 g Zucker
- 30 g Butter
- 1 Esslöffel Wasser
Zubereitung von Apfeltarte karamellisiert mit Mürbeteig
- Zuerst die Zutaten für den Teig abwiegen und in eine Rührschüssel geben. Die Butter sollte Zimmertemperatur haben und wird in ungefähr 2 cm große Würfel geschnitten. (Ist dafür keine Zeit, kann man die Butter ein einem Gefäß abgedeckt für 30 Sekunden in der Mikrowelle erhitzen, natürlich ohne die Verpackung, damit sie weich wird).
- Der Teig wird mit einem Knethaken mit Handrührgerät oder Küchenmaschine durchgeknetet. Danach ist der Teig in der Regel sehr krümelig, wird mit den Händen zu einer Kugel geformt und kommt für 20 Minuten in den Kühlschrank.
- Zucker, Butter und Wasser für die Äpfel werden abgemessen und bereitgestellt, der Ofen wird auf 180°C Ober- und Unterhitze vorgeheizt.
- Die Äpfel schälen und mit einem Apfelteiler das Kerngehäuse entfernen und den Apfel in Spalten schneiden. Das funktioniert natürlich auch mit einem Messer, dauert aber länger. Die Apfelspalten auf einem Teller bereitlegen.
- In eine ofenfesten Pfanne gleichmäßig 50 g Zucker verteilen und bei mittlerer Temperatur (180°C) erhitzen. Dabei sollte man sehr aufmerksam sein: der Zucker schmilzt kurz bevor er braun wird und karamellisiert, bis er verbrennt und bitter wird sind es nur wenige Sekunden. Zudem werden die meisten Pfannen in der Mitte schneller heiß als am Rand, wie auf meinem Foto zu sehen. Deshalb habe ich auf den braun gewordenen Zucker in der Mitte einen 1 Esslöffel Wasser gegeben (nicht erschrecken, es zischt und dampft) und mit einem langen Holzlöffel umgerührt, damit er nicht anbrennt. Am besten eignen sich Edelstahl Pfannen oder keramisch beschichtete Pfannen mit heller Innenfärbung. Dann lässt sich der Bräunungsgrad des Zuckers sehr gut erkennen. Von Versuchen mit Gusseisen-Pfannen rate ich dringend ab. 😉
- Direkt danach kommen die Apfelspalten in die Pfanne und die Butter und werden für 5 Minuten mitgebraten, weiterhin bei mittlerer Temperatur. Durch die kalten Apfelstücke wird der Karamell kurzzeitig hart. Deshalb zwei bis drei Minuten mit Rühren warten, denn sonst klebt das meiste Karamell am Holzlöffel. Sobald das Karamell wieder aufgelöst ist mehrfach rühren, damit die Apfelstücke rundherum mit einer dünnen Schicht Karamell überzogen sind. Die Pfanne vom Herd nehmen.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und ausrollen. Dafür werden entweder Arbeitsfläche und Teigrolle mit Mehl bestreut und die Mürbeteigkugel darauf ausgerollt. Oder es werden zwei große Gefrierbeutel aufgeschnitten und übereinandergelegt ausgebreitet. Dazwischen wird der Mürbeteig gelegt und ausgerollt. Die letztere Methode macht es einfacher den Teig über den Äpfeln zu platzieren. Die Größe des ausgerollten Mürbeteigs sollte die Fläche die die Äpfel einnehmen um etwa 2 cm übertreffen, damit der Teig einen schönen Rand bekommt.
- Der ausgerollte Mürbeteig wird nun über den Äpfeln platziert und die Ränder werden angedrückt. Wie auf den Fotos zu sehen ist bei mir der Teig dabei eingerissen. Das macht aber nichts, solltet ihr den Teig ordentlicher platzieren, stecht den Teig an 4 bis 5 Stellen ein, damit Dampf entweichen kann.
- Die Pfanne kommt für 30 Minuten in den Backofen, auf die mittlere Schiene, bei 180°C Ober- und Unterhitze.
- Nach der Backzeit wird die Apfeltarte üblicherweise auf eine Servierplatte oder einen flachen Teller gestürzt. Wer nicht das Risiko eingehen mag sich an 180°C heißem Kuchen zu verbrennen kann auch einfach darauf verzichten. Stattdessen werden einfach portionsweise Stücke auf kleine Teller verteilt.
Serviert wird die Apfeltarte karamellisiert mit Mürbeteig am besten lauwarm. Dann ist sie am leckersten und niemand verbrennt sich.
Kurzer Nachtrag: Da ich für die Fotos natürlich ein tolles Motiv mit einer gestürzten Apfeltarte bekommen wollte habe ich dieses Mal, anders als bei uns üblich, den Kuchen auf einen großen Teller gestürzt. Man merkt meine mangelnde Übung in dieser Technik, der Kuchen fiel natürlich auseinander. 🙂
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